Abenteuerliche Zeiten

Leseprobe

Mannheim wird Hauptstadt der Kurpfalz

Karl Philipp kommt nach Mannheim.

Schon der erste Besuch in Mannheim war dem Kurfürst sehr angenehm. Im einzigen Haus,wo man einen solch hohen Herrn empfangen konnte, war er mit seiner Tochter Elisabeth zum Mittagessen eingeladen. Das Palais in R 1, 1 am Markt gehörte dem Juden Emanuel Oppenheimer. Dort wurden „die Zimmer mit Tafeln, Tischen und Sesseln bestellet, auch sonsten andere Requisita hineingeschafft, auf dass Ihro kurfürstliche Durchlaucht dero Kommodität darin finden möchten.”
Dem Kurfürsten gefiel es in Mannheim besser als in Heidelberg.

1720 zog er nach Mannheim. Auf dem Gelände der zerstörten Friedrichsburg war Platz, um ein schönes neues Schloss zu bauen. Seine Bauzeit dauerte 40 Jahre, doch schon 1731 zog der Kurfürst ein. ....


Unter Napoleon

Der Abbruch der Befestigungen

Nach den Österreichern zogen 1799 die Franzosen wieder in Mannheim ein. Karl Theodor, der im Sterben lag, gab aus München den Befehl, die Bastionen abzureißen. Als auch die französische Regierung zustimmte, ging ein Freudenschrei durch die Stadt. Die Mauern und Wälle hatten viele Kriege und Niederlagen verursacht.
Die Mannheimer hatten bisher wie in einem Kessel zwischen den Bastionen leben müssen.

Die Bewohner rückten mit Schaufeln und Spaten an und sangen das „Arbeitslied der freiwilligen Festungsschleifer”: „Länger sollen diese Wälle, Diese Mauern nicht mehr stehn; Durch sie nie mehr unsrer Enkel Lebensfreuden untergehn! ...”


Mannheims Häfen

Die Rheinschifffahrt

Auf Rhein und Neckar fuhren Segelschiffe, Ruderschiffe oder Treidelschiffe, die von auf den Treidelpfaden laufenden Pferden gezogen wurden. In den 1820-er Jahren kamen mit Dampf angetriebene Schiffe dazu.Mannheim war der Endpunkt der Rheinschifffahrt.Hier mussten die Güter auf Fahrzeuge umgeladen werden, denn große Schiffe konnten nur bis Mannheim fahren. Danach war der Rhein zu
flach. Nur kleine Schiffe oder Holzflöße konnten oberhalb Mannheims verkehren.

Der Freihafen

Der Bau eines Hafens brachte Arbeit und Wohlstand nach Mannheim. Nachdem der in vielen Schlingen verlaufende Rhein nach den Plänen des Ingenieurs Gottfried Tulla begradigt worden war, wurde im Dreieck zwischen Stadt, Rhein und Neckar, an der Mühlau, ein Freihafen angelegt. Die Schiffer konnten hier ihre Waren zollfrei ausladen. Bald musste der Hafen vergrößert werden. Großherzog
Leopold kam eigens aus Karlsruhe, um den ausgebauten Hafen zu eröffnen. ....

Großherzog Leopold eröffnet 1840 den Freihafen, in den ein Dampfschiff einfährt.



Erfindungen aus Mannheim

Das erste Automobil

In T 6, 11 hatte Carl Benz seine Werkstatt. Er arbeitete viele Jahre an einem Motor, der mit Gas oder Benzin lief. Am Silvesterabend
1878 endlich gelang der Durchbruch: sein Gasmotor drehte sich gleichmäßig. Nun musste er ihn noch in ein Fahrzeug einbauen, die elektrische Zündung verbessern und für den Vergaser, den Kühler und die Kraftübertragung auf die Räder sorgen. Die Leute verspotteten ihn und glaubten nicht, dass eine Kutsche fahren könne, der man die Pferde weg genommen hatte. ...

Der Bulldog

Die Fabrik von Heinrich Lanz stellte Erntemaschinen für Bauern in der ganzen Welt her. Im größten Betrieb der Stadt hatten Tausende von Arbeitern und Angestellten ihr Auskommen. Hier wurden Landmaschinen wie etwa Mähdrescher, Futterschneidmaschinen und Obstpressen für den Export in alle Erdteile hergestellt.

Zugmaschinen waren die wie Lokomotiven aussehenden Lokomobile, deren Dampfmaschinen umständlich angefeuert werden mussten. ...

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