Amadeus und Theodor im Regenland - Band 3

Leseprobe

Amadeus ärgerte sich über seinen Ur-Ur-Opa. Der Opa hatte  nämlich, als er noch ein Heinzelmannkind war, in einem Tintenfass mit blauer Tinte gebadet. Und diese Tinte war farbecht, sie ließ sich nicht abwaschen. Seitdem hatten alle seine Nachkommen eine blaue Haut. Amadeus war ja eigentlich daran gewöhnt, eine blaue Haut zu haben, aber manchmal, wenn er zum Beispiel mit seinem Freund Theodor, dem Gartenzwerg, plauderte, wünschte er sich doch eine helle Haut wie dieser. Es gab keinen Grund dafür, Theodor ärgerte ihn nie wegen seiner Hautfarbe, aber, na ja ....

Nun kann man ja seine Hautfarbe nicht einfach verändern – mit den Haaren geht das schon. Wenn man rote Haare hat, kann man sich die Haare schwarz färben lassen. Oder blond. Und man kann natürlich auch schwarze Haare rot färben. Aber die Haut bleibt, wie sie ist. Theodor tröstete den Heinzelmann manchmal. „Blue is beautiful,“ sagte er dann.

Besuch auf dem blauen Planeten – Kommen Sie ins Planetarium und ...

Und dann saß Amadeus einmal wieder abends unter dem Fernsehsessel des Menschen, in dessen Wohnung er im Bücherregal wohnte, und  wartete auf die Sportschau. Immer wenn sein Mensch im Fernsehen Fußballspiele oder Boxkämpfe ansah, versteckte sich Amadeus unter dem Sessel und guckte auch zu. Aber an diesem Abend war wohl nichts los, kein spannendes Spiel und kein Boxkampf. Der Mensch machte statt dessen seinen Computer an und auf dem Monitor konnte man lesen: „Besuch auf dem blauen Planeten – Kommen Sie ins Planetarium und ...“ Als Amadeus so viel gelesen hatte, schaltete der Mensch den Computer wieder aus und ging spazieren.  Amadeus aber saß unter dem Sessel und hätte gerne mehr über den blauen Planeten gewusst. Ein blauer Planet, da musste es doch lauter blaue Bewohner geben. Es war klar – er musste ins Planetarium. Und so packte er seinen Heinzelmannrucksack, suchte seinen Regenschirm und seine Sonnenbrille und war marschbereit. Seinem Freund Theodor schrieb er noch schnell einen kurzen Brief: „Lieber Theodor, mach’ Dir keine Sorgen, ich suche den blauen Planeten und gehe erst mal ins Planetarium. Dein Amadeus“

Als er ankam, wartete gerade eine Schulklasse am Eingang. Lauter Erstklässler redeten aufgeregt durcheinander und freuten sich auf die Vorstellung. Amadeus schlich sich so nahe wie möglich an die Klasse heran. Er musste aufpassen, damit die Kinder nicht auf ihn traten. Aber es war eine ordentliche Klasse. Als die Klassenlehrerin mit den Eintrittskarten kam, stellten sich immer zwei Kinder nebeneinander und gingen langsam durch die große Halle zum Eingang. Amadeus hüpfte hinterher und blieb dann ganz plötzlich stehen. Im Vorführraum war es ziemlich dunkel. Wenn man aus dem Sonnenschein draußen kam, war es sogar sehr dunkel. Den Kindern machte das nichts aus. Sie stürmten in den großen, runden Raum und eroberten sich einen Sitzplatz. Amadeus wollte eigentlich umkehren, aber dann fasste er sich doch ein Herz. Er schlüpfte mit den letzten Kindern hinein und versteckte sich unter einem Sitz, wie er das zu Hause beim Fernsehen auch tat. Als alle Kinder saßen, wurde es ganz dunkel. Eine laute Musik ertönte und eine freundliche Stimme war zu hören: „Willkommen im Planetarium!“ sagte die Stimme. „Setzt euch alle ganz bequem hin, macht die Augen weit auf und die Ohren auch. Der blaue Planet ...“

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